Warum das Eindecken im Winter eine sinnvolle Maßnahme für die Gesundheit deines Pferdes sein kann.

Warum das Eindecken im Winter eine sinnvolle Maßnahme für die Gesundheit deines Pferdes sein kann.

Eindecken von Pferden: Wann sinnvoll und wie es Pferd und Besitzer entlasten kann

Das Thema Eindecken sorgt gerade in den kälteren Monaten immer wieder für Diskussionen unter Pferdebesitzern. Doch wann braucht dein Pferd wirklich eine Decke – und wann kommt es auch gut ohne aus? Ein norwegisches Forscherteam hat dazu eine spannende Studie durchgeführt: Sie ließen Pferde selbst entscheiden, ob sie draußen lieber mit oder ohne Decke sein wollen. Die Ergebnisse zeigten, dass die meisten Pferde die frische Luft ohne Decke bevorzugten – außer bei nasskaltem Wetter oder Minusgraden. Ein paar „Frostbeulen“ gibt es natürlich auch, die bereits bei milden Temperaturen gerne eingedeckt werden, und robuste Typen, die fast nie eine Decke wollten.

Für dich als Besitzer bedeutet das: Ob und wann eine Decke sinnvoll ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen, Alter und Gesundheitszustand deines Pferdes ab. Außerdem bietet das Eindecken nicht nur deinem Pferd Schutz und Komfort, sondern kann auch für dich als Reiter viele Vorteile bringen.

Wann dein Pferd eine Decke braucht: Wichtige Anzeichen

Dein Pferd teilt dir meist recht deutlich mit, ob ihm kalt ist. Zu den typischen Zeichen, die du beachten solltest, gehören:

  • Aufgestelltes Fell: Wenn das Fell dauerhaft aufgestellt bleibt, ist das ein Hinweis darauf, dass dein Pferd seine Körpertemperatur nicht mehr ausreichend halten kann.
  • Eingezogener Schweif und verspannter Rücken: Wenn dein Pferd den Schweif eng anzieht und im Rücken verspannt wirkt, kann das ein Zeichen für Frösteln sein.
  • Angespannte Mimik und Muskelzittern: Zittern und angespannte Gesichtszüge zeigen, dass dein Pferd Energie verbraucht, um sich zu wärmen.

Geschorene Pferde: Deckenpflicht und weniger Schwitzen im Training

Geschorene Pferde brauchen fast immer eine Decke, da ihnen das natürliche Winterfell fehlt, das sie warmhält. Eine Decke schützt sie und sorgt dafür, dass sie weniger Energie aufbringen müssen, um sich warm zu halten. Ein weiterer Vorteil: Geschorene Pferde schwitzen weniger stark im Training und trocknen schneller, was besonders im Winter gut für die Muskulatur ist, den Energieverbrauch herabsetzt und das Erkältungsrisiko reduziert. Hier gilt: Eindecken ist für dein Pferd ein echter Komfortgewinn!

Vorteile für Berufstätige: Sauber und reitbereit statt Schlammschlacht

Das Eindecken ist eine echte Erleichterung für Berufstätige! Wenn du nach einem langen Arbeitstag in den Stall kommst und dein Pferd von oben bis unten in einer dicken Schlammschicht steckt, wird das Putzen schnell zu einer Geduldsprobe. Statt eine entspannte „Wellness-Bürstenmassage“ zu genießen, musst du erst die Schlammpanzerung entfernen. Manchmal fühlt es sich an, als wäre es ein echtes „Nilpferd-Safari“-Abenteuer – mit der Bürste bewaffnet kämpfst du gegen den Matsch, nur um am Ende ein halbwegs sauberes Pferd zu haben. Und wenn du Pech hast, ist es auch noch nass, und du hast keine Möglichkeit, es mit warmem Wasser zu waschen. Da ist eine Decke natürlich eine echte Zeitersparnis, weil sie dein Pferd sauber und trocken hält – und du kannst dich auf das Wesentliche konzentrieren: das Reiten, Training oder euer Miteinander bei der Bodenarbeit.


Eine Regendecke kann dir diesen „Kampf gegen die Kruste“ ersparen und dein Pferd sauber und trocken halten. So kannst du den eigentlichen „Wellness-Teil“ des Putzens genießen, ohne dass dir die Schlammschicht alle Zeit raubt. Dein Pferd bleibt nicht nur sauberer, sondern der Putzaufwand reduziert sich auf ein Normalmaß – mehr Zeit fürs Training oder Bodenarbeit, weniger für die Matschpflege!

Gepflegte Turnierpferde: Weniger Winterfell, weniger Schwitzen

Für Turnierpferde bringt das Eindecken ebenfalls Vorteile. Eine Decke hält das Fell kürzer und gepflegter, was bedeutet, dass das Pferd nach dem Training weniger stark schwitzt und schneller abtrocknet. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch das Risiko von Verspannungen und Erkältungen. Zudem sieht das Pferd auch im Winter stets gepflegt aus und bleibt startbereit für das Training oder den Turniereinsatz.

Wann das Eindecken nicht unbedingt notwendig ist

Für Pferde, die im Offenstall leben und wenig geritten werden, ist eine Decke meist nicht nötig. Diese Tiere entwickeln ein dickes Winterfell, das sie gut vor der Kälte schützt, besonders wenn sie Zugang zu einem Unterstand haben. Trockene Kälte ist für viele Offenstallpferde kein Problem – eher Dauerregen und Wind, die sie auskühlen können.

Der Leitfaden zur richtigen Decke nach Temperatur

Die Wahl der Decke hängt stark von der Außentemperatur ab. Hier ein Leitfaden, der dir hilft, die passende Dicke zu wählen:

  • 10 bis 15 °C: Keine Decke. Für empfindliche Pferde eventuell eine Regendecke mit 0 g.
  • 5 bis 10 °C: Stall- oder Regendecke mit 50 g Füllung, bei empfindlichen Pferden Outdoordecke mit 100 g.
  • 0 bis 5 °C: Stall- oder Outdoordecke mit 50 bis 100 g, für kälteempfindliche Pferde bis 150 g.
  • 0 bis -5 °C: Stall- oder Outdoordecke mit 100 bis 150 g, bei empfindlichen Pferden bis 250 g.
  • -5 bis -10 °C: Stall- oder Outdoordecke mit 150 bis 200 g, für sehr empfindliche Pferde bis 300 g.
  • Unter -10 °C: Stall- oder Outdoordecke mit 200 bis 250 g, für besonders kälteempfindliche Pferde bis 400 g.

Moderne Decken: Komfort und Passform für dein Pferd

Moderne Pferdedecken bestehen aus leichten, wasserdichten und atmungsaktiven Materialien. Sie sind strapazierfähig und verrutschen nicht, bieten dem Pferd Bewegungsfreiheit und vermeiden Druckstellen. Für maximalen Komfort ist eine gut sitzende Decke entscheidend.

Die richtige Deckengröße finden: Tipps und Tricks

Eine gut sitzende Decke vermeidet Scheuerstellen und sorgt dafür, dass sich dein Pferd frei bewegen kann. Um die richtige Größe zu ermitteln, misst du vom höchsten Punkt der Brust bis zur Schweifrübe. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten:

  • Schlanke Pferde mit niedrigem Halsansatz: Für diese Pferde passt oft eine Nummer kleiner besser, da sonst Falten entstehen können.
  • Breite Pferde mit hohem Halsansatz: Hier ist meist eine Nummer größer die bessere Wahl, damit die Decke nicht an Brust und Schultern einschneidet.
  • Zusätzlicher Tipp: Probiere die Decke am besten aus und beobachte, wie dein Pferd sich darin bewegt. Ein guter Sitz zeigt sich daran, dass die Decke beim Laufen nicht verrutscht und an Brust und Widerrist gut abschließt.

Fazit: Eindecken mit Fingerspitzengefühl und Freude am Komfort

Das Eindecken kann dir und deinem Pferd das Leben wirklich erleichtern – wenn du die Decke mit Fingerspitzengefühl auswählst und sie an die Bedürfnisse deines Pferdes anpasst. Die richtige Decke schützt dein Pferd, macht den Stallalltag einfacher und kann in manchen Fällen sogar für mehr Sauberkeit und Zeitersparnis sorgen. Achte auf Anzeichen dafür, ob dein Pferd eine Decke braucht, und wähle hochwertige, gut sitzende Modelle. So bleibt dein Pferd bei jedem Wetter warm und geschützt – und du kannst deine Zeit im Stall voll und ganz genießen!

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